Island und Grönland - schon immer hat es mich in den hohen Norden gezogen!
Nach einem 7-wöchigen Camping-Urlaub in Skandinavien in meiner Studienzeit (knapp 20.000 km mit meinem treuen, alten VW Passat durch Norwegen, Schweden, Finnland) konnte ich mir dann im Juli 1996 endlich den langersehnten individuellen Island Urlaub leisten und als Sahnehäubchen obendrauf noch einen 5-tägigen Ausflug nach Ostgrönland unternehmen.
Mit Icelandair ging es zunächst nach Reykjavik für 3 Tage ins Hotel, danach eine 5-tägige geführte Bustour durch das Hochland, dann der 5-tägige Aufenthalt in Grönland, danach 10 Tage mit dem Mietwagen über die Ringstraße und zum Schluss noch 3 Übernachtungen an der blauen Lagune, nahe Grindavik. Ein wunderbarer Urlaub!!
Alle Individual-Bausteine wurden bei Island Tours in Hamburg gebucht. Leider habe ich dieses Reisebüro, das alles zu meiner besten Zufriedenheit organisiert hatte, im Internet nicht mehr gefunden.
Drei Tage in Reykjavik um erstmal mit diesem Land "warm" zu werden. Die Isländer sind ein sehr freundliches und hilfsbereites Volk!
Die Bustour durch das Hochland auf der Kjölur Highland Road lief dann mit einem geländegängigen Minibus ab, außer mir noch 4 Österreicher. Gekocht haben wir zusammen und in Feldbetten auf Hütten und in sonstigen Unterkünften übernachtet.
Danach ging es mit der Icelandair nach Kulusuk (Cape Dan) - und, kaum zu glauben, ein Kegelverein aus dem Ruhrpott mit knapp 100 Mitgliedern mit mir im Flieger nach Grönland! Dementsprechend lange dauerte die Warterei auf den Hubschrauber nach Ammassalik, weil natürlich die große Reisegruppe zuerst abgefertigt wurde... In Ammassalik gab es dann aber außer im Hotel kaum noch Berührungspunkte mit der Großgruppe (Gott sei's gedankt!).
Tasiilaq, auch Ammassalik (häufig auch veraltet: Angmagssalik oder Angmassalik) ist mit einer Bevölkerungszahl von ca. 1.895 Einwohnern der größte Ort im östlichen Grönland. Tasiilaq liegt an einem Fjord, wird umgeben vom ostgrönländischen Gebirge und zweigeteilt von einem Fluss. Die Lage an dem als besonders still geltenden Fjord führte auch zum Namen „Tasiilaq“, der „Wie ein ruhiger See“ bedeutet.
Der Aufenthalt im Hotel Angmagssalik wär übrigens sehr schön. Das Hotel hat eine wunderbare Lage oberhalb des Fjords. Von der Rückseite aus hat man einen schönen Blick auf den Hausberg Sømandsfjeldet (697 m), an dessem Fuß das Hotel liegt. Die Vorderseite aber hat einen atemberaubenden Ausblick direkt auf den Fjord. Das Essen ist ebenfalls sehr gut (es gibt auch Grönländisches Essen, z.B. das schwarze, sehr fette Robbenfleich, zum ausprobieren) und es werden verschiedene Ausflüge, mit dem Boot, Hubschrauber und Hundeschlitten vom Hotel organisiert. In dem Hotel trifft man ein sehr internationales Publikum.
Auf meinem ersten Rundgang an der Fjordküste entlang und durch das Tal der Blumen traf ich eine Inuitfamilie, die dort Picknick machte und mich einlud. Die grönländischen Schmankerl (z.B. Robbenfleisch und kleine getrocknete, gesalzene Fische etc.) waren eine echte Erfahrung :-)
Blumen habe ich - außer vielleicht Wollgras - in dem Tal übrigens leider (noch) keine gesehen, da der Schnee erst kurz vor meiner Ankunft verschwunden war. Auch konnte das erste Versorgungsschiff in diesem Jahr erst sehr spät, eine Woche vorher, Mitte Juli, anlegen. Die erste Möglichkeit, dass sich die Bevölkerung mit Frischobst versorgen konnte!
Am nächsten Tag unternahm ich dann eine vom Hotel organisierte schöne Tagestour mit einem kleinen roten Fischkutter durch das Eismeer an der Küste entlang zu einigen Außenposten, mit Eisschollen und allem drum und dran.
Eine abendliche Bergtour in der Mitternachtssonne auf den Sømandsfjeldet (679 m), den Hausberg von Ammassalik, wurde dann tatsächlich fast noch gefährlich: innerhalb kürzester Zeit zog dichter Nebel aus dem Fjord zum Gipfel empor. Die Geräusche des Ortes (gerade eben gab es unten noch ein Fußballspiel) wurden verschluckt und das machte die Orientierung nicht einfacher. Da ich mich in absolut unwegsamen Gelände befand und den felsigen Bereich noch vor mir hatte, dauerte der Rückweg entsprechend lange. Erschöpfung kam hinzu und ich war wirklich froh, als ich das Hotel erreicht hatte und eine heiße Dusche nehmen konnte!
... to be continued