Erst kürzlich habe ich begonnen Meteoriten und Tektite zu sammeln. Neben ein bißchen Mond- und noch weniger Marsgestein das einzige außerirdische Material hier auf Erden... Das in Händen halten zu können, nach seinem langen Weg durch das Universum, ist einfach faszinierend!
Bisher umfasst meine Sammlung 6 Stücke:
Ein Meteorit ist ein Festkörper kosmischen Ursprungs, der die Erdatmosphäre durchquert und den Erdboden erreicht hat. Er besteht gewöhnlich überwiegend aus Silikatmineralen oder einer Eisen-Nickel-Legierung. Da es sich fast immer um vielkörnige Mineralaggregate handelt, werden Meteoriten unabhängig von ihrer chemischen Zusammensetzung zu den Gesteinen gezählt.
Der mit 60 Tonnen Gewicht weltweit größte Meteorit Hoba – ein Eisenmeteorit – wurde 1920 in Namibia gefunden. Seine ursprünglichen Abmessungen waren 2,70 m × 2.70 m × 0,90 m. Der Meteorit schlug vor zirka 80.000 Jahren auf der Erde ein und liegt immer noch in der ursprünglichen Position. Sein geschätztes Alter beträgt 190 bis 410 Millionen Jahre.
Die meisten Meteoriten sind Bruchstücke von Asteroiden und stammen aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter.
Durch Kollisionen wurden sie von ihrem Mutterkörper losgeschlagen. Die typischen Widmanstätten-Figuren in Eisen-Nickel-Meteoriten können zum Beispiel nur entstehen, wenn ein geschmolzener metallischer Körper sehr langsam, über Millionen von Jahren abkühlt. Solche Abkühlzeiten werden nur im Kern von Himmelskörpern erreicht, etwa in Asteroiden.
Die Zeitdauer zwischen dem Abtrennen vom Mutterkörper und dem Einschlag auf der Erde liegt typischerweise bei einigen Millionen Jahren, kann aber auch mehr als hundert Millionen Jahre betragen. Meteoriten enthalten das älteste Material unseres Sonnensystems, das zusammen mit diesem vor 4,56 Milliarden Jahren entstanden ist.
Sie bieten den einzigen direkten irdischen Zugang zur Erforschung der Entstehung des Sonnensystems. Ähnlich altes Material findet sich außer in Asteroiden auch in Kometen und kann nur mit Hilfe von Raumsonden genauer untersucht werden.
Jedes Jahr werden mehrere Meteoritenfälle auf der Erde beobachtet. Alle diese Fälle werden im Meteoritical Bulletin registriert und veröffentlicht. Eine Auswertung dieser Daten ergibt Fallraten von 1 bis 10 Fällen im Jahr. Über 10 Jahre ergeben sich folgende Zahlen:
Die tatsächliche Fallrate ist aber viel höher: Ein großer Teil fällt ins Meer oder über unbesiedelten Gebieten. Aber auch in dichter besiedelten Gegenden wie Mitteleuropa werden viele Fälle der Beobachtung entgehen. Beim Fall des Steinmeteoriten Ramsdorf am 26. Juli 1958 zum Beispiel wurde keine Lichterscheinung gesehen, nur ein knatterndes Geräusch in der Nähe des Aufschlagortes gehört. Wäre der Meteorit wenige Kilometer weiter außerhalb einer Ortschaft niedergegangen, hätte ihn wahrscheinlich niemand bemerkt.
Bislang wurden ca. 30.000 Meteoriten weltweit gefunden. Die meisten davon in der Antarktis. Das wird aber nur ein Bruchteil dessen sein, was auf der Erde niedergegangen ist. Man bedenke, dass 71% der Erdoberfläche von Wasser bedeckt ist.
Auf dem Gebiet von Deutschland in seinen heutigen Grenzen wurden bisher 46 Funde von Meteoriten verzeichnet, von denen heute noch Material vorhanden ist. Bei 28 wurde vor dem Fund auch der Fall des Meteoriten beobachtet. Die meisten dieser Meteoriten sind Steinmeteorite (Chondrite), daneben wurden auch elf Eisenmeteorite, zwei Stein-Eisen-Meteorite und drei Achondrite gefunden.
Liste der Fundstellen in Deutschland
Auf dem Gebiet von Österreich in seinen heutigen Grenzen wurden bisher insgesamt sieben Meteoriten geborgen, von denen noch heute Material vorhanden ist. Bei fünf wurde vor dem Fund auch der Fall des Meteoriten beobachtet. Alle diese Meteoriten sind Steinmeteorite und werden den Chondriten zugerechnet.
Liste der Fundstellen in Österreich
Auf dem Gebiet der Schweiz wurden bisher insgesamt acht eindeutige Meteoriten geborgen, von denen noch heute Material vorhanden ist. Bei vieren wurde vor dem Fund auch der Fall des Meteoriten beobachtet.
Liste der Fundstellen in der Schweiz
Auf der Erde sind neben zahlreichen kleineren Einschlagkratern über 100 Gebilde mit Durchmessern von 5 bis 200 km entdeckt worden. Allerdings trifft die Bezeichnung Krater für viele der aufgezählten Strukturen nicht mehr zu, da der eigentliche Krater durch Erosion längst abgetragen wurde (Beispiel Vredefort-Krater) oder vollständig von jüngeren Sedimenten überdeckt wurde (Beispiel Chicxulub-Krater). Man spricht dann allgemeiner von einer Impaktstruktur.
2006 wurde der Wilkeslandkrater unter der mehr als 1.500 Meter dicken Eisschicht des ostantarktischen Eisschildes entdeckt. Der Krater hat einen Durchmesser von fast 480 km und ist vermutlich vor ca. 250 Millionen Jahren entstanden. Damit wäre er der weltweit größte Meteoritenkrater. Noch ist aber nicht verifiziert, dass es sich tatsächlich um einen Einschlagkrater handelt.
Auf dem Mond kennt man übrigens mehr als 60.000 Krater mit über 1 km Durchmesser. Die größeren (etwa 100 bis 300 km) werden Ringgebirge bzw. Wallebenen genannt (siehe auch: Liste der Krater des Erdmondes).
Der Mond hat auch den größten bekannten Einschlagkrater unseres Sonnensystems, das Südpol-Aitken-Becken mit 2.240 km Durchmesser.