Naturbeobachtungen und Hilfen zur Bestimmung

(pixabay, haffous36, Creative Commons CC0)
(pixabay, haffous36, Creative Commons CC0)

Der Begriff Natur bezeichnet in der Regel das, was nicht vom Menschen geschaffen wurde. Der Begriff wird jedoch unterschiedlich und bisweilen in sich widersprechenden Bedeutungen verwendet, weshalb es öfter strittig ist, was zur Natur gehört und was nicht...

 

Es wird zwischen belebter Natur (biotisch, z. B. Pflanzen, Tiere) und unbelebter Natur (abiotisch, z. B. Steine, Flüssigkeiten, Gase) unterschieden.

Dieses Thema wird momentan aus zeitlichen Gründen leider (weil eigentlich eines meiner Lieblingsthemen) noch etwas stiefmütterlich behandelt und befindet sich im Aufbau. Es wird hier nach und nach immer mehr Naturbeschreibungen geben sowie Hilfen zur Bestimmung und nützliche Links (siehe unten).

 

Etwas mehr ausgearbeitet sind neben der unten angegebenen Link-Liste zur Bestimmung heimischer Tierarten momentan die Bereiche Pilze, Wolken und Himmelserscheinungen, Meteoriten und die Bücherliste zu Geologiethemen.

 

 

Links zur Bestimmungshilfe (heimische Tierarten)

Europäischer Wolf
Europäischer Wolf

 

Raubtiere (17 Arten: Großraubtiere, räuberische Kleinsäuger):

  Braunbär, Luchs, Wolf, Dachs, Fischotter,

  Fuchs, Marderhund, Nerz, Waschbär,

  Wildkatze, Baummarder, Hermelin, Iltis,

  Mauswiesel, Steinmarder,

  Seehund, Kegelrobbe.

Gams, Gämse oder Gemse
Gams, Gämse oder Gemse



Paarhufer (10 Arten: Hirsche, Schweine, Hornträger):

   Damhirsch, Rothirsch, Sikahirsch,

   Reh, Elch, Wildschwein, Wisent,
   Mufflon, Steinbock, Gämse.

 

  

Hasenartige (3 Arten: Hasen und Wildkaninchen):

   Feldhase, Schneehase, Wildkaninchen.

Ständiger Gast in unserem Garten...
Ständiger Gast in unserem Garten...

 

Insektenfresser (12 Arten: Igel, Spitzmäuse, Maulwurf):

 

   Braunbrustigel, Osteuropäischer Igel,

   Alpen-, Haus-, Feld-, Garten-, Sumpf-,
   Schabracken-, Wald-, Wasser-,

   Zwergspitzmaus, Maulwurf.

 

Waldmaus
Waldmaus

Nagetiere (28 Arten: Hörnchen, Bilche, Hamster, Maus, Biber, Murmeltier):

   Burunduk, Eichhörnchen, (Grauhörnchen),

   Europäischer Ziesel, Feldhamster,

   Baum-, Garten-, Siebeschläfer, Brand-,

   Erd-, Feld-, Gelbhals-, Haus-, Kurzohr-,

   Haselmaus, Bayrische Kurzohrmaus, 

   Nordische Wühlmaus, Ostscher-, Rötel-,

   Schnee-, Wald-, Waldbirken-, Zwergmaus,

   Biber-, Bisam-, Haus-, Wanderratte,  

   Alpenmurmeltier, Biber.

 

  

Fledermäuse (22 Arten: Fledermaus, Maus-/Langohr, Hufeisennase, Segler):

   Alpen-, Bart-, Bechstein-, Fransen-, Mücken-, Nord-, Rauhaut-, Teich-,
   Wasser-, Weißrand-, Wimper-, Zwerg-, Zweifarbfledermaus, Kleines/Großes
   Mausohr, Braunes/Graues Langohr, Kleine/Große Hufeisennase,

   Kleiner/Großer Abendsegler, Riesenabendsegler.

 

Mäuse...


Ja, Mäuse... das ist so eine Sache! Nicht alle Mäuse sind Nagetiere (stimmt: z.B. Fledermäuse... die meine ich jetzt aber nicht :-)

 

Eine Sumpfspitzmaus (Neomys anomalus), fotografiert in der Nähe von Innsbruck (wikipedia, mnolf)
Eine Sumpfspitzmaus (Neomys anomalus), fotografiert in der Nähe von Innsbruck (wikipedia, mnolf)

Ich rede aber von den Spitzmäusen...

die sind nämlich keine Nagetiere sondern Insektenfresser und gehören damit zu den Igeln und Maulwürfen. Insektenfresser sind anders als Nagetiere (die "normalen" Mäuse, Ratten) keine "Schädlinge" sondern nütz- liche kleine Kämpfer. Sie fressen in erster Linie Insekten, Spinnen, Schnecken, Regen- würmer, Aas und nur manchmal Sämereien.

 

Charakteristisch für das Erscheinungsbild der in unseren Breiten nur 4,5–9,5 cm langen Spitzmäuse ist ihre namensgebende lange spitze Schnauze, die sich für das Aufstöbern und Fressen lebender Beute eignet. Der entscheidende anatomische Unterschied zu Mäusen ist aber das Gebiß: Während Mäuse nagetier-typische Nagezähne haben, die sich abnutzen und ständig nachwachsen, verfügen Sitzmäuse über lange Reihen spitzer Raubtierzähne. Zu den Insektenfressern zählen die einzigen giftigen Höheren Säugetiere. Die Schlitzrüssler und einige Spitzmausarten produzieren in der Speicheldrüse ein Nervengift, das ihnen hilft, größere Beutetiere zu überwältigen.

 

Die Soricidae, wie sie wissenschenschaftlich heißen, sind nicht nur nacht aktiv, sondern auch tagsüber und daher durchaus gelegentlich zu beobachten, wenn sie im Garten durchs Gras oder Laub wuseln. Am häufigsten bekommt man sie aber wohl leider als Beute von Hauskatzen zu Gesicht, die sie zwar in Befriedigung ihres Beutetriebes schlagen, aber nicht fressen: Spitzmäuse besitzen Hautdrüsen, deren Sekret nach Moschus riecht oder wohl auch sehr unangenehm schmeckt.

 

Weitere, natürliche Feinde der Spitzmäuse sind vor allem Taggreife und Eulen, die sie auch fressen. Unter dem Menschen leiden Spitzmäuse dann, wenn sie mit echten Mäusen verwechselt und verfolgt werden.

 

Waldmaus in unserem Steingarten
Waldmaus in unserem Steingarten

Aber auch Waldmäuse (in diesem Fall "echte" Nagetiere) sind wirklich possierliche kleine Tierchen und ich beobachte sie gerne, wenn sie sich im Winter ihren Anteil von der Vogelfütterung holen :-)


Zur Gruppe der Waldmäuse gehören 20 Arten, darunter die (normale) Waldmaus, die Gelbhalsmaus und die Brandmaus.


Waldmäuse erreichen eine Kopfrumpflänge von 6 bis 15 Zentimetern, wozu noch ein 7 bis 15 Zentimeter langer Schwanz kommt. Das Gewicht beträgt 15 bis 50 Gramm. Waldmäuse haben ein weiches Fell, das oberseits meistens grau oder braun und unterseits weiß oder grau gefärbt ist. Die Pfoten sind üblicherweise weiß, bei manchen Arten ist ein gelbroter Brustfleck oder ein Aalstrich vorhanden. Der Schwanz ist behaart und kann im Gegensatz zu den ansonsten recht ähnlichen Zwergmäusen nicht als Greifschwanz eingesetzt werden.


Waldmäuse haben im Vergleich zu anderen Mäusen sehr große Ohren und sehr große Augen.


Trotz des Namens "Waldmäuse" bewohnen längst nicht alle Arten Wälder, viele sind Bewohner offener Landschaften und Felder. Im Englischen tragen sie daher den Namen Field Mice (Feldmäuse), der manchmal auch ins Deutsche übertragen wird, hier aber zu Verwechslungen mit der nicht verwandten Wühlmausgattung der Feldmäuse führen kann. Waldmäuse dringen normalerweise nicht in menschliche Behausungen ein.


Siehe auch: tierforscher.ch: Die Waldmaus (pdf)


Vögel

Der erste Star bei uns im Jahr 2014 (20.02.2014)
Der erste Star bei uns im Jahr 2014 (20.02.2014)

Unten sind einige wirklich gute Bestimmungslinks für unsere heimischen Vögel und auch die für die Besucher zur Winterzeit aufgelistet.

 

Interessant in diesem Zusammen- hang ist vielleicht auch der kostenlose Vogelführer für Smartphones (IOS, Android, Windows Phone) vom Natur- schutzbund. Der Vogelführer enthält 250 Steckbriefe und für die 40 bekanntesten Gartenvögel sind auch die Vogelstimmen verfügbar.

 



 

Wer ggf. einen aus dem Nest gefallenen Jungvogel aufziehen möchte, findet gute Tipps auf diesen Seiten:

 

Höckerschwanfamilie auf dem Kochelsee
Höckerschwanfamilie auf dem Kochelsee
Erdkröte
Erdkröte

Amphibien & Reptilien

 


Nur zwei Schlangen sind in Deutschland giftig (allerdings normalerweise nicht tödlich): die allseits bekannte Kreuzotter und die Aspisviper (nur im südlichen Schwarzwald).

 

Ringelnatter
Ringelnatter
Frühe Adonisjungfer
Frühe Adonisjungfer

 

Insekten

 

     Fliegen:

Langfühlerschrecke, wahrscheinlich eine punktierte Zartschrecke
Langfühlerschrecke, wahrscheinlich eine punktierte Zartschrecke
Tagpfauenauge
Tagpfauenauge
Eine Brückenkreuzspinne auf einer Wanderkarte
Eine Brückenkreuzspinne auf einer Wanderkarte

Weichtiere (Mollusken)

 

In unseren Breiten wird man wohl nur auf Schalenweichtiere - Schnecken und Muscheln - treffen.


Schnecken sind ja im Allgemeinen nicht allzusehr beliebt und werden oft rigoros verfolgt. Auch ich sehe Nacktschnecken nicht allzu gerne in meinem Garten... aber:


Es gibt durchaus Tiere, die den Nacktschnecken sehr ähnlich sehen, aber eigentlich keine Nacktschnecken sind und wirklich sehr nützlich sind: die Schnegel.

Tigerschnegel - Limax Maximus (wikipedia, HorsePunchKid)
Tigerschnegel - Limax Maximus (wikipedia, HorsePunchKid)

Schnegel gehen im Normalfall nicht an lebende Pflanzen und fressen eher abgestorbenes Material oder aber - und das ist das Erfreuliche: sie fressen auch gerne Nacktschnecken und deren Gelege! Schnegel sind leider nicht sehr häufig, da sie doch oft den gleichen Bekämpfungsmethoden wie die Nacktschnecken zum Opfer fallen. Dies gilt übrigens auch für die faszinierenden Weinbergschnecken und sonstige Häuschenschnecken, die allesamt abgestorbenes Material bevorzugen und eher selten an den Salat oder sonstige Pflänzchen gehen.

 

Schnegel schauen oft besonders abschreckend aus: sie können deutlich länger als Wegschnecken werden (über 20 cm), sie sind zumeist schlanker (wenn sie nicht restlos vollgefressen sind) als "normale" Nacktschnecken. Sie haben oft eine abenteuerlich gestreifte, gefleckte oder gepunktete Färbung und sie haben ein deutliches Unterscheidungsmerkmal zu den Nacktschnecken: einen Rückenkiel (wie bei einem umgedrehten Boot, deutlich erkennbar im Bild oben), der im hinteren Drittel des Rückens zu sehen ist (daher: Kielrücken-Nacktschnecke im Gegensatz zur Rundrücken-Nacktschnecke). Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist das Atemloch, das sich im hinteren Drittel des Rückenschildes befindet (bei der Rundrücken-Nacktschnecke in der vorderen Hälfte).

 

schnegel.at: Vergleich zwischen Schnegel und Wegschnecke

schnegel.at: Die faszinierende Welt der Schnegel

 

Weinbergschnecke
Weinbergschnecke

Und noch eine weitere Schnecke liegt mir am Herzen... auch Weinbergschnecken sind keine Gartenschädlinge! Sie machen sich wie die Schnegel fast ausschließlich über weiche/welke Pflanzenteile her - manchmal fressen sie auch die Gelege von Nacktschnecken. Ich habe sie schon des öfteren in unserem Blumenbeet beobachtet, habe aber noch nie gesehen, dass sie da große Zerstörungen anrichten würden.

In freier Natur kann sie ein Alter von acht Jahren erreichen, bei Gehegeschnecken ist bei guter Pflege eine Lebenserwartung von 20 Jahren nicht selten!

 

Weinbergschnecken stehen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, sowie auch in vielen anderen Ländern, unter Naturschutz (in Deutschland: „besonders geschützt“ nach Anlage 1 zur Bundesartenschutzverordnung). Übrigens: alle Häuschenschnecken stehen unter Naturschutz!

 

Also: bitte bedenken... in einem naturnahen Garten hat Schneckenkorn nichts verloren! Auch nützliche oder wenig schädliche Schnecken und auch Schnegel werden dadurch ausgerottet! Will man selektiv vorgehen, sollte man sich bei feuchten Wiesen auf den Weg machen und die Nacktschnecken jagen und ggf. mit einem schnellen Schnitt töten.

 

 

  Schnecken oder "Bauchfüsser":

 

 

  Süßwassermuscheln:

 

Weinbergschnecken beim Liebesspiel, bei dem unter anderem auch "Liebespfeile" verschossen werden!
Weinbergschnecken beim Liebesspiel, bei dem unter anderem auch "Liebespfeile" verschossen werden!
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