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Die Blende ist eine (normalerweise mechanische) Vorrichtung an Kameras, mit deren Hilfe die Objektivöffnung (Apertur), also der Lichtdurchlass durch das optische System (Objektiv) verändert werden kann. Sie ist meist als Lamellenblende (auch Irisblende genannt) ausgeführt, bei der sich kreisförmig angeordnete Lamellen-Bleche so ineinander verschieben, dass der Lichtdurchlass enger oder weiter und so das einfallende Lichtbündel kleiner oder größer wird. Bei Verkleinerung der Objektiv- öffnung werden Helligkeit und Auflösung geringer, die Schärfentiefe wird größer und der Bildausschnitt bleibt erhalten.
Die Blendenöffnung verhält sich umgekehrt proportional zur Blendenzahl: je größer die Blendenzahl, desto kleiner die Blendenöffnung und umgekehrt; je kleiner die Blendenzahl desto größer die die Blendenöffnung.
Mit der Blende wird also der Lichteinlass in das Objektiv geregelt. Das Objektiv lässt bei der Blendenzahl-Einstellung 5,6 viermal weniger Licht durch als bei 2,8. Von der Wahl der Blendenzahl hängen somit vor allem die Belichtungszeit sowie die Schärfen- tiefe ab. Die Blendenzahl gibt das Verhältnis von Brennweite zur Blendenöffnungs- weite an.
Die Schärfentiefe ist ein Maß für die Ausdehnung des scharfen Bereichs im Objekt- raum eines abbildenden optischen Systems. Der Begriff spielt in der Fotografie eine zentrale Rolle und beschreibt die Größe des Entfernungsbereichs, innerhalb dessen ein Objekt hinlänglich scharf im Abbild der Kameraoptik erscheint.
In der Regel wird eine große Schärfentiefe durch kleine Blendenöffnungen oder Objektive mit kurzen Brennweiten erreicht: Von vorn bis hinten sieht dann alles mehr oder weniger scharf aus. Das Gegenteil ist der sogenannte „Film-Look“, bei dem der Bereich der Schärfentiefe klein ist: Die Kamera zeichnet die zentrale Figur scharf, eventuell nur das Auge einer Person, während alles vor und hinter ihr unscharf erscheint. Tief bedeutet bei Schärfentiefe die Tiefe des Raums, also die Richtung weg von der Optik.
Der englische Begriff "Depth of Field" (DoF) ist gleichbdeutend mit "Schärfentiefe" und wird z.B. in Foto-Communities gerne gebraucht.
In diesem Zusammenhang können wir dann auch gleich noch auf einen weiteren Begriff eingehen: Bokeh.
Bokeh kommt aus dem Japanischen und bedeutet "unscharf" oder "verschwommen". Es geht dabei um den künstlerischen Einsatz des Unschärfebereichs in der Fotografie: Bei der Fotografie bestimmter Motive, z.B. bei Portrait- oder Makroaufnahmen, wird der Hintergrund gerne bewusst unscharf gehalten, um die Ablenkung des Betrachters vom Hauptmotiv zu mindern. Hiermit ist also eine geringe Schärfentiefe gemeint.
Zusammenfassend gilt also:
Je kleiner die Blendenzahl (z.B. 2,8), desto größer ist die Blendenöffnung (man muss sie sich wie die Pupille des Auges vorstellen) und desto mehr Licht dringt durch das Objektiv (dies verkürzt Belichtungszeiten), desto unschärfer ist der Hintergrund (= kleine oder geringe Schärfentiefe).
Je größer die Blendenzahl (z.B. 16), desto kleiner ist die Blendenöffnung, desto weniger Licht fällt in das Objektiv und desto schärfer ist alles (von vorne bis hinten), was sich im Bild befindet (= große Schärfentiefe).
Faustformel:
Natürlich läßt sich der Bokeh-Effekt (geringe Tiefenschärfe) auch mit den Panasonic tz's (ohne Einstellung der Blende, sondern allein mit der Spotmessung im Tele- Makromodus) nachstellen, siehe meine Unterseite: Markrofotografie mit der tz
Foto-Kurs.com: Schärfentiefe in der Fotografie – das Wesentliche zeigen (sehr gute Darstellung mit Beispielsbildern)
Andre Ziegler, Digital fotografieren: Blende und Tiefenschärfe / Schärfentiefe (sehr gute Erklärung und ebenfalls Beispielsbilder)
digitalfotografie.de: Der Einfluss der Blende auf die Bildschärfe (mit Beispielbildern)
Martin Gommel (kwerfeldein): Die Blende verstehen (Teil 1)
Martin Gommel (kwerfeldein): Die Blende verstehen (Teil 2): Schärfentiefe
Cambridge in Colour: Tutorials: Depth of Field (in englischer Sprache)
You Tube: Ralfs Fotokurs - Teil 2 - Blende, Belichtungszeit, ISO (Deutsche Version)