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Von den Medien fast unbemerkt hat Alan Eustace, Senior Vice President von Google Inc., am 24. Oktober 2014 im Alter von 57 Jahren zusammen mit dem Paragon StratEx-Team, den zwei Jahre zuvor beim Projekt "Red Bull Stratos" aufgestellten Höhenrekord des österreichischen Extremsportlers Felix Baumgartner mit einem Sprung aus einer Höhe von 41.419 Metern um fast 2,4 Kilometer (!) übertroffen (damals war es eine Höhe von 39.054 Metern, Näheres siehe unten).
Im Gegensatz zu Felix Baumgartner nutzte Alan Eustace für den Aufstieg keine Druckkapsel, sondern einen 180 Kilogramm schweren Schutzanzug, mit dem er sich mit Hilfe eines Heliumballons nach oben hieven ließ. Startpunkt war übrigens, genau wie bei Baumgartner, der legendäre Ort Roswell in New Mexico! Alan Eustace soll sich angeblich eine halbe Stunde lang auf Maximalhöhe befunden haben, um die Aussicht auf die Erde zu genießen, bevor er sich vom Ballon löste.
Die Periode des freien Falls war bei Alan Eustace nur recht kurz, denn schon kurz nach dem Absprung wurde ein Stabilisierungsfallschirm mit Hilfe einer kleinen Sprengkapsel geöffnet. Dieser Stablisierungsfallschirm verhinderte die Rotation und das Taumeln in der Flugphase, die Felix Baumgartner während seines langen freien Falls von 36,5 Kilometern gefährlich werden konnte. Der Flug mit dem Stabilisierungsschirm dauerte bei Eustace etwa fünf Minuten, bevor in knapp 5.500 Meter Höhe der Hauptfallschirm von Hand geöffnet wurde. Der gesamte Rückflug zur Erde dauerte 15 Minuten. Baumgartner zog erst in etwa 2.500 Metern Höhe seinen Hauptfallschirm.
Die Technologie soll bald, ab 2016, auch für ein zahlungskräftiges Publikum zur Verfügung stehen. Dann sollen Wissenschaftler oder Weltraumtouristen in Kapseln an Heliumballons in die Stratosphäre fliegen können.
Spiegel Online: Rekordsprung von Alan Eustace: Baumeln für die
Forschung
Felix Baumgartner (* 20. April 1969 in Salzburg) ist ein österreichischer Base-Jumper und Extremsportler.
Baumgartner absolvierte eine Lehre als Maschinenschlosser und arbeitete danach als Kfz-Mechaniker. Mit 18 verpflichtete er sich für fünf Jahre beim österreichischen Bundesheer, wurde zum Panzerfahrer ausgebildet und diente später als Instrukteur und Fallschirmspringer in der Heeressport- und Nahkampf- schule (heute Jagdkommando) in Wiener Neustadt. Da er laut eigener Aussage Probleme damit hatte, sich unterzuordnen und "dumme Befehle" zu befolgen, wurde er als militärisch ungeeignet eingestuft und aus dem Bundesheer entlassen.
1996 erfolgte, nach einer Ausbildung durch Tracy Lee Walker in Bayern, Baumgartners erster Objektsprung, am sogenannten "Bridge Day", von der New River Gorge Bridge.
Seitdem machte Baumgartner über 2600 Fallschirm-Absprünge, davon 130 Objektsprünge.
Professioneller Basejumper ist Baumgartner seit 1997, seitdem wird er von Red Bull gesponsert. Den Auftakt dazu bildete der Titel für Best-Overall-Performance am Bridge Day 1997. Baumgartner erreichte diesen Titel in West Virginia, USA, bei 350 Teilnehmern.
Seine Registrierung bei der American B.A.S.E. Association im Jahr 1998 ergab für ihn die Nummer 502, was auch eine registrierte Marke von Baumgartner ist: das Logo mit der Flamme und der Zahl 5.0.2. Jeder Springer, der alle vier Objekttypen (B.A.S.E.= Building (Gebäude), Antenna (Antenne), Span (Brücke) und Earth (Klippen)) nachweislich gesprungen hat, kann bei der amerikanischen Vereinigung eine solche Nummer beantragen. Mittlerweile gibt es über tausend vergebene Nummern.
Am 15. April 1999 sprang er vom 88. Stockwerk der Petronas Towers in Kuala Lumpur. Dafür hatte er das Gebäude tagelang beobachtet, das Sicherheits- personal ausgekundschaftet und sich schließlich, als Geschäftsmann verkleidet, Zutritt zum Gebäude verschafft. Den Fallschirm, mit dem er schließlich von einem Fensterputzkran absprang, hatte er in einem Aktenkoffer eingeschmuggelt.
Am 7. Dezember 1999, morgens um 7:00 Uhr Ortszeit sprang er vom rechten Arm der Christusstatue auf dem Corcovado in Rio de Janeiro aus mit dem Fall- schirm ab. Zuvor ließ er sich auf dem Gelände einschließen, dann kletterte er an einem mit einer Armbrust übergeschossenen Seil hinauf.
Am 2. März 2003 erklomm er gemeinsam mit Günter Karnutsch die Ostwand des 2.950 m hohen Sass Pordoi in Italien und sprang anschließend vom Gipfel aus per Fallschirm ab. Dabei handelte es sich um das erste gemeinsame Projekt dieser beiden Extremsportler.
Am 1. Juni 2003 führte Baumgartner den Hauptstunt für die dritten Taurus World Stunt Awards in Hollywood durch. Mit einem Carbonflügel ausgestattet, veran- staltete er ein Wettfliegen gegen eine 368 kW starke Pilatus-Porter-Propeller- maschine. Der Flug selbst fand über den Lake Powell in Utah statt. Baumgartner gewann mit einer erreichten Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h das Rennen.
Am 31. Juli 2003 überquerte Baumgartner als erster Mensch in freiem Fall den Ärmelkanal von Dover bis Calais. Er sprang in 9800 Metern Höhe nur mit einem 1,8 Meter Spannweite betragenden Carbonflügel, einer Sauerstoffmaske und einem isolierenden Spezialanzug aus einer Skyvan ab und flog die 36 km lange Strecke mit einer Höchstgeschwindigkeit von 360 km/h in 6:22 Minuten. Das dabei verwendete, damals noch experimentelle Fluggerät hieß SkyRay und wird heute als militärisches Waffensystem unter der englischen Bezeichnung Gryphon (Greif) weiter entwickelt. In einer Höhe von 1200 Metern öffnete Baumgartner den Fallschirm und landete am Cap Blanc-Nez nahe Calais, obwohl die zuständige Stelle in Frankreich die Landung dort untersagt hatte.
Felix Baumgartner sprang am 27. Juni 2004 von der mit 343 Metern höchsten Brücke der Welt, dem Viaduc de Millau.
Ein Objektsprung am 10. September 2004 von der 108 Meter hohen Puente de las Américas, die Nord- und Südamerika verbindet, führte zu einer kurzen Inhaftierung in Panama.
Ebenfalls im Jahr 2004 sprang er in den 190 Meter tiefen flaschenförmigen Höhlenschacht der Mamethöhle im Velebitgebirge (Kroatien).
Am 18. August 2006 sprang er vom Turning Torso in Malmö, Schweden, dem höchsten Gebäude Skandinaviens. Dem Sprung ging ein Absprung aus einem Helikopter mit anschließender Ziellandung auf dem Dach des Gebäudes voraus. Laut seiner Webseite flüchtete Baumgartner nach dem Sprung per Motorrad und Schnellboot nach Dänemark.
Am 11. Dezember 2007 sprang er um 16.18 Uhr (Ortszeit) von der 390,2 Meter hohen äußeren Beobachtungsplattform der 91. Etage des 509 Meter hohen Wolkenkratzers Taipei 101 in Taipeh, der Hauptstadt Taiwans. Der Fallschirm wurde am Vortag von einer taiwanischen Bekannten an der Security vorbei- geschmuggelt und von Baumgartner anschließend in der Deckenverkleidung der Toilette der Besucherplattform versteckt. Baumgartner landete auf einem Park- haus, verschwand anschließend im Straßenverkehr Taipehs und verließ schon zwei Stunden nach dem Sprung per Flugzeug das Land Richtung Hongkong.
Ebenfalls im Jahr 2004 sprang er in den 190 Meter tiefen flaschenförmigen Höhlenschacht der Mamethöhle im Velebitgebirge (Kroatien).
Am 18. August 2006 sprang er vom Turning Torso in Malmö, Schweden, dem höchsten Gebäude Skandinaviens. Dem Sprung ging ein Absprung aus einem Helikopter mit anschließender Ziellandung auf dem Dach des Gebäudes voraus. Laut seiner Webseite flüchtete Baumgartner nach dem Sprung per Motorrad und Schnellboot nach Dänemark.
Am 11. Dezember 2007 sprang er um 16.18 Uhr (Ortszeit) von der 390,2 Meter hohen äußeren Beobachtungsplattform der 91. Etage des 509 Meter hohen Wolkenkratzers Taipei 101 in Taipeh, der Hauptstadt Taiwans. Der Fallschirm wurde am Vortag von einer taiwanischen Bekannten an der Security vorbei- geschmuggelt und von Baumgartner anschließend in der Deckenverkleidung der Toilette der Besucherplattform versteckt. Baumgartner landete auf einem Park- haus, verschwand anschließend im Straßenverkehr Taipehs und verließ schon zwei Stunden nach dem Sprung per Flugzeug das Land Richtung Hongkong.
Felix Baumgartner stieg im Rahmen der Mission "Red Bull Stratos" am 14. Oktober 2012 bei Roswell, New Mexico (USA) mit einem Heliumballon in einer zurückkehrenden Druckkapsel in die Stratosphäre auf, um mit Schutzanzug und Fallschirm abzuspringen. Damit stellte er fünf Weltrekorde auf:
Nach Bekanntgabe seiner Rekorde zeigt sich der 43-Jährige Felix Baumgartner auf der Pressekonferenz bescheiden. Manchmal müsse man sehr weit hinauf- gehen, um zu verstehen, wie klein man ist, lautet sein Fazit.
Die erreichten Werte wurden auf der Pressekonferenz mitgeteilt. Offizielle Werte werden nach Prüfung des Rekordversuches durch den Österreichischen Aeroclub (ÖAeC) an die Fédération Aéronautique Internationale weitergeleitet und veröf- fentlicht. Der ÖAeC ist aufgrund von Baumgartners österreichischer Lizenz als nationale FAI-Organisation zuständig, unabhängig davon, wo der Rekordversuch stattfand.
Der Ballon startete, nachdem der Start zunächst um 6 Stunden auf 18 Uhr deutscher Zeit verschoben worden war, aufgrund sehr guter Wetter- und Windverhältnisse etwas überraschend ca 1/2 Stunden vor der geplanten Zeit um 17:29 Uhr deutscher Zeit (15:29 Uhr UTC, 9:29 Uhr Ortszeit) in Roswell, New Mexico.
Um 20:06 Uhr nach gut 2:35 Stunden Aufstiegszeit sprang Felix Baumgartner aus seiner Kapsel aus 39.045 m Höhe mit den Worten "I'm going home now".
Nach ca. 10 Sekungen kam Baumgartner in die sogenannte "langsame Rotation". Nach ca. 45 Sekunden Flugzeit soll er mit ca. 1170 km/h die Schallmauer durchbrochen haben. In der ersten Minute seiner Flugphase soll er dabei etwa 15 km in die Tiefe gefallen sein.
Auf den Tag genau vor 65 Jahren durchbrach Chuck Yeager mit einer Bell X-1 erstmals die Schallmauer. Dies mit einer Geschwindigkeit von 1080 km/h, unter Temperatur- und Luftdruckbedingungen, bei denen die Schallgeschwindigkeit 1060 km/h betrug.
Danach kam er in eine erschreckende, dreidimensionale Trudelphase (Flat Spinning), die ihm nach eigenen Angaben fast das Bewußtsein gekostet hätte und aus der er sich nach ca. 3 Minuten befreien konnten und den Rest des Sprunges ruhig beenden konnte.
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Under Construction
Möglichkeit den "Drog Shot" zu ziehen... Stabilisierungsfallschirm... dadurch wäre der Geschwindigkeitsrekord verpasst worden...
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Nach 4:19 Minuten freiem Fall öffnete Felix Baumgartner den Fallschirm und konnte deshalb den Weltrekord von Joseph Kittinger ("längster Flug im freien Fall - Dauer") nicht brechen, was aber vielleicht auch eine Verneigung vor Joseph Kittinger war, der ihn seit etwa 2009 als Mentor und Berater Projekt Stratos begleitete und während der Mission selbst und sogar bei Baumgartners freiem Fall ständig Funkkontakt mit ihm hielt.
Um 20:17 landet Baumgartner nicht weit von der Air Base in Roswell im Stehen, danach sinkt er auf die Knie und erhebt die Hände zum Himmel... sein größter Traum ist in Erfüllung gegangen!
Nach genau dreieinhalb Stunden erreichte Baumgartner wohlbehalten um 20:59 Uhr wieder die Walker Air Force Base in Roswell und gab dort das erste deutsch- sprachige Interview exklusiv dem von Red Bull finanzierten Sender "Servus TV".
Baumgartner erklärte in dem Interview, dass die Mission auf der Kippe stand, da die Visier-Heizung nicht funktionierte. Zu seiner Taumelphase waren seine Worte: "Es war um einiges schwieriger, als wir alle erwartet haben".
"Ich habe den Überschall nicht gespürt, ich war so beschäftigt mit anderen Dingen", sagte Baumgartner im ersten Interview nach der Landung. Das Durchbrechen der Schallmauer sei schwer zu beschreiben, "denn du spürst es nicht". Ohne Referenzpunkt "weißt du nicht, wie schnell du bist".
Auf seine Gefühle angesprochen, meinte er: "Mir sind 20 Tonnen Last abgefallen." Im Fall habe er trotz zwischenzeitlicher Überschläge "jede Sekunde gewusst, was passiert" und trotzdem: "Ich habe kurz gedacht, ich verliere das Bewusstsein."
Er habe sieben Jahre auf diesen Moment hingearbeitet. Und dann habe plötzlich die Visierheizung nicht richtig funktioniert. "Ich dachte: 'Das kann doch nicht wahr sein'", schildert Baumgartner die brenzlige Situation, "dann haben wir uns aber dennoch für den Sprung entschieden."
"Wenn man da oben steht, wird man demütig. Du denkst nicht mehr daran, Rekorde zu brechen, du denkst nicht mehr daran, wissenschaftliche Daten zu sammeln", sagte Baumgartner. "Du willst nur noch lebend zurückkommen."
Die Rekordzahlen werden auf der Pressekonferenz bekannt gegeben:
Die Absprunghöhe betrug 39 045 Meter, anschließend fiel Felix Baumgartner vier Minuten und 20 Sekunden 36 529 Meter tief im freien Fall und erreichte dabei eine Höchstgeschwindigkeit von 373 m/sec, das heißt 1342,8 km/h, was 1,24 Mach entspricht – die Schallmauer wurde klar durchbrochen. Nebenbei war es die höchste bemannte Ballonfahrt in einer Kapsel.
Felix Baumgartner wird sich nach eigenen Angaben, wie bereits vorher angekündigt, nach dem geglückten Sprung vom Extremsport verabschieden.
Die Kosten der von Red Bull finanzierten Mission sollen rund 50 Millionen Euro betragen haben (der Sponsor Red Bull äußert sich hierzu nicht offiziell). Die Werbewirkung des stundenlang in alle Welt übertragenen Spektakels aber wurde schon vor dem erneuten Versuch am Sonntag auf Hunderte Millionen Euro geschätzt.
Joseph William „Joe“ Kittinger (* 27. Juli 1928 in Tampa, Florida) ist ein US-amerikanischer Pilot. Er hat als Angehöriger der US Air Force (USAF) mehrere bisher ungebrochene Luftfahrt-Weltrekorde aufgestellt.
Ende der 1950er Jahre nahm der Testpilot an medizinischen Experimenten der Air Force teil. Bemannte Raumfahrt gab es noch nicht, aber Flugzeuge stießen immer häufiger in Höhen jenseits von 20.000 Meter vor. Man wollte daher wissen, welche Auswirkungen die große Höhe auf den menschlichen Körper hat, beispielsweise ob die kosmische Strahlung den Piloten oder auch den Raumfahrer bei längerem Aufenthalt schädigen kann. So beteiligte er sich am 2. Juni 1957 am Projekt Manhigh.
Ab 1959 nahm er auch noch am Projekt Excelsior teil, welches ein Fallschirmsystem für den Notausstieg in großen Höhen entwickelte. Bei seinem letzten Sprung im Rahmen von Excelsior am 16. August 1960 aus einer Höhe von 31.332 Metern stellte er drei Weltrekorde auf, die bisher nicht übertroffen wurden:
Seit etwa 2009 ist Joseph Kittinger Mentor und Berater von Felix Baumgartner beim Projekt Stratos.
Kittinger hielt während des mehrstündigen Aufstiegs der Kapsel und seinem freien Fall ununterbrochen Funkkontakt mit Felix Baumgartner.
Jewgeni Nikolajewitsch Andrejew (* 4. September 1926 in Nowosibirsk; † 9. Februar 2000) war ein russischer Testpilot und Fallschirmspringer.
Bekannt wurde er in der früheren UdSSR, als er am 1. November 1962 aus einer Höhe von 25.458 m über der Stadt Wolsk absprang. Da er anders als der zwei Jahre zuvor aus über 30 km abgesprungene Joseph Kittinger keinen Steuer- schirm benutzte und seinen Fallschirm erst in 958 m Höhe öffnete, galt er bis heute als Weltrekordhalter mit 24.500 m freiem Fall.
Wie bei den meisten Sprüngen aus der Stratosphäre vor und nach ihm (Kittinger 1960) benutzte Andrejew einen Heliumballon zum Aufstieg. Sein Kollege Pjotr Dolgow, der nach ihm absprang, kam ums Leben, weil er beim Ausstieg aus der Ballonkapsel seinen Druckanzug beschädigte. Beide erhielten die Auszeichnung Held der Sowjetunion.
Insgesamt stellte Andrejew acht Weltrekorde auf und absolvierte über 4000 Sprünge.
Die Stratosphäre ist die zweite Schicht der Erdatmosphäre, sie liegt über der Troposphäre. Der Grenzbereich zwischen Strato- sphäre und Troposphäre wird als Tropopause bezeichnet, diese liegt in einer Höhe zwischen ungefähr 8 Kilometern an den geographischen Polen und circa 18 km am Äquator. Über der Stratosphäre schließt sich die Mesosphäre an, die Grenze ist die Stratopause in etwa 50 km Höhe.
In der Stratosphäre nimmt die Temperatur im Mittel mit steigender Höhe zu, wobei diese Steigerung in der unteren Stratosphäre, bis etwa 20 Kilometer, noch verschwindend gering ist.
Diese Temperaturzunahme mit der Höhe unterscheidet die Stratosphäre von den sie einschließenden Luftschichten. Verursacht wird dieser inverse Temperaturverlauf hauptsächlich durch das in der Stratosphäre befindliche Ozon, das UV-Strahlung aus dem Sonnenlicht absorbiert und dabei elektromagnetische Strahlung in Wärme umwandelt.
Am stärksten ist die Aufheizung im Bereich der Ozonschicht, dort steigt die Temperatur von ca. –60 °C bis auf knapp unter 0 °C an.
Durch die niedrige Temperatur an der Tropopause kondensiert atmosphärischer Wasserdampf dort fast vollständig aus, aus diesem Grund ist die stratosphärische Luft sehr trocken. Wolken bilden sich in der Stratosphäre für gewöhnlich nur unter den extrem kalten Bedingungen der Polarnacht.
Eine F/A-18 Hornet (Strike Fighter Squadron One Five One (VFA-151)) durchbricht die Schallmauer vor der Küste Südkoreas, Pusan. (wikipedia, U.S. Navy photo by Ensign John Gay)
Eine F/A-18F Super Hornet ("Diamond- backs" of Strike Fighter Squadron One Zero Two (VFA-102)) durchbricht bei einer Demonstration die Schallmauer vor der Küste Südjapans (wikipedia, U.S. Navy photo by Mass Communication Specialist 3rd Class Jarod Hodge)
Der Überschall-Doppelknall (wikipedia, RosarioVanTulpe)
Überschallgeschwindigkeit bedeutet, dass die Fluggeschwindigkeit größer als die Schallgeschwindigkeit in der Umgebung des Flugobjektes ist.
Die Schallgeschwindigkeit ist von der herrschenden Temperatur abhängig. Je niedriger die Temperatur, desto geringer muss die Geschwindigkeit sein, um die Schallmauer zu durchbrechen:
Temp. |
Schallgeschwindigkeit | |
---|---|---|
−50 °C | 1.076 km/h | ≈ 299 m/s |
0 °C | 1.193 km/h | ≈ 331,5 m/s |
20 °C | 1.235 km/h | ≈ 343 m/s |
25 °C | 1.245 km/h | ≈ 346 m/s |
100 °C | 1.394 km/h | ≈ 387 m/s |
250 °C | 1.652 km/h | ≈ 459 m/s |
Nähert sich ein Flufobjekt der Schallgeschwindigkeit (Ma=1), kommt es durch die Kompressibilität der Luft zu Stoßwellen an verschiedenen Teilen des Flugobjekts (siehe auch Verdichtungsstoß). Dadurch steigt der aerodynamische Widerstand (Winddruck) erheblich an, bis diese Grenze, bildhaft Schallmauer genannt, überwunden ist. Danach sinkt der Widerstand wieder ab (bleibt jedoch höher als im Unterschallbereich).
Moderne militärische Triebwerke liefern im Normalbetrieb ausreichend Schub, um dauerhaft im Horizontalflug Überschall fliegen zu können, was als Supercruise bezeichnet wird.
Der Überschallknall ist die hörbare Auswirkung der Stoßwelle (Verdichtungsstoß), welche auftritt, wenn sich ein Flugzeug mit Überschallgeschwindigkeit bewegt. Diese Stoßwelle hat die Form zweier Kegel, einer an der Flugzeugnase und einer am Flugzeugheck. Die Kegel öffnen sich entgegen der Flugrichtung.
Bei großen Flugzeugen sind die Stoßwellen klar zu unterscheiden und verursachen einen „Doppelknall“ im Abstand weniger Hundertstelsekunden (das menschliche Gehör kann sehr kleine Zeitunterschiede feststellen).
Bei großer Entfernung zum Beobachter nimmt der zeitliche Abstand zwischen beiden Stoßwellen weiter zu und kann bei großen Flugzeugen oder Raum- fähren mehrere Zehntelsekunden be- tragen. Der Grund für diese Zunahme sind geringfügige Unterschiede in der Ausbreitungsgeschwindigkeit der Stoß- wellen; anders als bei normalen Schallwellen ist die Ausbreitungsge- schwindigkeit von Stoßwellen von ihrer Amplitude abhängig.