Inhalt:
Start | Landung | Landeplatz | Mission | Landeeinheit | |
20.08.1975 | 20.07.1976 | Chryse Planitia |
Viking Program |
Viking 1 | NASA |
09.09.1975 | 03.09.1976 | Utopia Planitia | Viking Program | Viking 2 | NASA |
04.12.1996 | 04.07.1997 | Ares Vallis | Mars Pathfinder | Sojourner | NASA |
10.06.2003 | 04.06.2004 | Krater Gusev | Mars Exploration Rover A | Spirit | NASA |
08.07.2003 | 25.01.2004 | Meridiani Planum | Mars Exploration Rover B | Opportunity | NASA |
04.08.2007 |
26.05.2008 | nördliches Polargebiet | Mars-Scout-Programm | Phoenix | NASA |
26.11.2011 | 06.08.2012 | Krater Gale | Mars Science Laboratory | Curiosity | NASA |
Anmerkung: Die Missionen MPF, MER-A, MER-B und MSL waren mit mobilen Landegeräten ausgestattet. Bei allen anderen Missionen wurden stationäre Landeeinheiten eingesetzt.
Eine genauere Übersicht zu den mobilen Marslandungen mit vielen Fotos befindet sich auf einer Unterseite.
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Viele unbemannte Raumsonden wurden schon zum Mars geschickt, von denen einige sehr erfolgreich waren und andere nicht. Von den bis 2002 insgesamt 33 Missionen zum Mars waren nur acht erfolgreich, allesamt US-amerikanisch.
Im Unterschied zur Erkundung des Erdmondes gibt es bis heute keine Gesteinsproben, die vom Mars geholt wurden, so dass Marsmeteoriten die einzige Möglichkeit sind, Material vom Mars in irdischen Laboratorien zu erforschen.
1960 - 1970
Zwischen 1962 und 1973 wurden zehn Mariner-Raumsonden vom Jet Propulsion Laboratory der NASA entwickelt und gebaut, um das innere Sonnensystem zu erforschen. Es waren relativ kleine Sonden, die meistens nicht einmal eine halbe Tonne wogen.
Am 28. November 1964, wurde Mariner 4 erfolgreich auf eine achtmonatige Reise zum Roten Planeten geschickt. Am 15. Juli 1965 flog die Sonde am Mars vorbei und lieferte die ersten Nahaufnahmen – insgesamt 22 Fotos – des Planeten. Die Bilder zeigten mondähnliche Krater, von denen einige mit Reif bedeckt zu sein scheinen.
1969 folgten Mariner 6 und Mariner 7 und lieferten insgesamt 200 Fotos.
1970 - 1980
1971 missglückte der Start von Mariner 8, dafür erhielt die NASA im gleichen Jahr von Mariner 9 mehrere tausend Bilder.
Siehe: NASA Mariner Missions-Seite
Ebenfalls 1971 landete mit der sowjetischen Mars 3 die erste Sonde weich auf dem Mars, nachdem Mars 2 wenige Tage zuvor gescheitert war. Der Funkkontakt brach jedoch 20 Sekunden nach der Landung ab. Mögliche Ursache war ein gerade tobender globaler Staubsturm, der den Lander umgeworfen haben könnte.
In den 1970er-Jahren landeten die Viking-Sonden der NASA erfolgreich auf dem Mars und lieferten die ersten Farbbilder sowie Daten von Bodenproben: Viking 1 schaffte am 20. Juni 1976 als erste US-amerikanische Sonde eine weiche Landung. Die Sowjetunion versuchte noch weitere Landungen auf dem Mars, scheiterte jedoch.
Siehe: NASA Viking 01-Seite
1980 - 1990
Die einzigen Raumsonden, die in den 1980er-Jahren zum Mars flogen, waren die beiden sowjetischen Fobos-Sonden. Sie wurden 1988 von Baikonur aus gestartet und sollten den Mars und seinen Mond Phobos untersuchen. Der Kontakt zu Fobos-1 brach jedoch schon auf dem Weg zum Mars wegen eines falschen Steuerbefehls ab. Fobos-2 erreichte eine Marsumlaufbahn und einige Daten und Bilder vom Mars wurden zur Erde übertragen. Danach wurde die Sonde zu Phobos gelenkt. Jedoch brach kurz vor dem Rendezvous auch der Kontakt zu Fobos-2 ab.
1990 - 2000
Besonderes Aufsehen erregte 1997 der Mars Pathfinder, bei dem zum ersten Mal ein kleines Marsmobil, der Rover Sojourner, eingesetzt wurde. Er landete publikumswirksam am 4. Juli, dem amerikanischen Unabhängigkeitstag, und lieferte viele Aufnahmen von der Umgebung der Landestelle, die von der NASA zum ersten Mal sofort im Internet veröffentlicht wurden.
siehe: NASA Pathfinder-Seiten
Eine weitere erfolgreiche Mission war 1997 die des Mars Global Surveyor (abgekürzt MGS), bei der die Marsoberfläche in einer hohen Auflösung kartografiert wurde. Am 2. November 2006 – fünf Tage vor dem 10-jährigen Jubiläum seines Starts – brach der Kontakt mit dem Satelliten ab.
siehe NASA MGS-Seiten
Die 1998 gestartete japanische Raumsonde Nozomi konnte den Mars nicht erreichen.
2000 - 2010
Seit dem 24. Oktober 2001 umkreist außer dem Global Surveyor noch 2001 Mars Odyssey den roten Planeten, der spezielle Instrumente zur Fernerkundung von Wasservorkommen an Bord hat.
Mittels der Sonde Mars Odyssey wies die NASA im März 2008 ein umfangreiches Salzlager in den Hochebenen der Südhalbkugel des Mars nach. Den Wissenschaftlern am JPL in Pasadena nach bildeten sich die Salzablagerungen wahrscheinlich vor 3,5 bis 3,9 Milliarden Jahren. Vermutlich entstanden die Salze durch mineralienreiches Grundwasser, das an die Oberfläche gelangte und dabei verdunstete. Die Bilder von „Mars Odyssey“ zeigen kanalähnliche Strukturen, die in den Salzbecken enden.
siehe: NASA Odyssey-Seiten
Mars Express (abgekürzt MEX) ist eine Mars-Sonde der ESA. Sie erreichte den Planeten am 25. Dezember 2003. Hauptaufgabe der Mission ist die vollständige Kartografierung des Mars, die Erforschung seiner Atmosphäre, seiner Oberfläche sowie des Materials, das sich in bis zu zwei Metern Tiefe befindet. Zusätzlich hatte die Sonde das Landegerät Beagle 2 an Bord.
Am 2. Juni 2003 startete im Rahmen der ersten europäischen Mars-Mission die ESA-Raumsonde Mars Express mit dem Landegerät Beagle 2 erfolgreich zum Mars. Beagle 2 landete am 25. Dezember 2003 auf der Marsoberfläche, allerdings konnte der Kontakt niemals aufgebaut werden. Es wird vermutet, dass Beagle 2 bei der Landung auf der Oberfläche zerschellte. Mars Express arbeitet jedoch erfolgreich in der Marsumlaufbahn und konnte unter anderem viele Aufnahmen von Formationen machen, von denen man annimmt, dass sie ausgetrocknete oder ausgefrorene Flusstäler seien.
Am 30. November 2005 fand die ESA-Sonde Mars Express unter der Ebene Chryse Planitia ein Eisfeld mit 250 km Durchmesser.
siehe: ESA Mars Express-Seiten
Update zu Beagle 2: Nach über elf Jahren, in denen die Sonde als verschollen galt, konnte im Januar 2015 auf Aufnahmen des MRO vom 29. Juni 2014 die Landestelle von Beagle 2 schließlich an der Position 11,5° Nord und 90,4° Ost ausfindig gemacht werden. Die Aufnahmen zeigen die offensichtlich weich gelandete Sonde, deren Solarpanele zumindest zum Teil geöffnet sind. In der näheren Umgebung konnten auch der Fallschirm und eine abgeworfene Abdeckung identifiziert werden.
Die Mars Exploration Rover Mission 2003 (abgekürzt MER) ist eine Raumfahrtmission der NASA, die im Jahr 2003 mit dem Start von zwei Trägerraketen zum Transport zweier Rover – Spirit und Opportunity – begann, um die Oberfläche und Geologie des Mars zu erforschen. Die Mission ist Teil des Mars-Exploration-Programms der NASA, welches bereits drei erfolgreiche Raumsonden beinhaltet: Die zwei Viking-Lander von 1976 und Pathfinder von 1997.
Am 10. Juni 2003 wurde die US-amerikanische Marssonde Spirit (MER-A) zum Mars gestartet. An Bord befand sich ein Rover, der nach der Landung drei Monate lang Gesteinsproben entnehmen und nach Spuren von ehemals vorhandenem Wasser suchen sollte. Die Landung erfolgte am 4. Januar 2004 im Krater Gusev, in den das Ma'adim Vallis mündet; Im Frühjahr 2009 fuhr sich der Rover in einer Sandanhäufung fest und konnte seit dem 22. März 2010 auch nicht mehr kontaktiert werden
Am 8. Juli 2003 wurde die baugleiche Sonde Opportunity (MER-B) mit einer Delta-II-Rakete gestartet. Opportunity ist die Schwestersonde von Spirit und gehört ebenfalls zur Mars Exploration Rovers Mission (MER). Sie landete am 25. Januar 2004 in der Tiefebene Meridiani Planum.
Die Sonden befinden sich auf zueinander komplementären Marshemisphären. Die vom Rover Opportunity gesammelten Beweise, dass der Mars einst warm und feucht war, wurden im Jahresrückblick der Fachzeitschrift Science mit der Wahl zum „Durchbruch des Jahres 2004“ gewürdigt. Opportunity ist noch immer aktiv (Stand: Juli 2012).
zu den beiden o.g. MER-Projekten, siehe: NASA
MER-Seiten
Am 12. August 2005 wurde die US-Sonde Mars Reconnaissance Orbiter (abgekürzt MRO) mit einer Atlas-V-Rakete auf die Reise geschickt und erreichte am 10. März 2006 den Orbit des Planeten. Sie soll den Mars mit ihren hochauflösenden Kameras kartografieren, um unter anderem nach geeigneten Landestellen für spätere Rover-Missionen zu suchen. Außerdem soll die Sonde für die Hochgeschwindigkeitskommunikation zwischen zukünftigen Raumsonden auf der Marsoberfläche und der Erde dienen.
siehe: NASA MRO-Seiten
2007 machte der Mars Reconnaissance Orbiter Aufnahmen von sieben fast kreisrunden schwarzen und strukturlosen Flecken, die im Nordosten des Marsvulkans Arsia Mons liegen.
Phoenix war eine NASA-Raumsonde zur Erforschung des Planeten Mars, die am 4. August 2007 startete, am 25. Mai 2008 (UTC) nahe der nördlichen Polarregion des Mars (Vastitas Borealis) landete und am 2. November 2008 zum letzten Mal Signale zur Erde funkte. Die Sonde gehörte zum Mars-Scout-Programm der NASA, in dem kleinere und kostengünstigere Raumsonden geführt werden.
Phoenix suchte sie bis November 2008 im Marsboden nach Wassereis und "habitablen Zonen", also für primitive Organismen bewohnbare Umgebungen. Dafür trug sie einen Roboterarm mit sich, der Proben aus etwa 50 cm Tiefe holen konnte, um diese dann in einem Minilabor zu analysieren. Phoenix entdeckte bei einer Grabung weiße Klümpchen, die nach einigen Tagen verschwanden. Wissenschaftler vermuteten, dass es sich dabei um Wassereis handelt, was am 31. Juli bestätigt wurde – beim Erhitzen einer Gesteinsprobe trat Wasserdampf aus.
siehe: NASA Phoenix-Seiten
Ab 2010
Am 26. November 2011 ist die Rover-Mission Mars Science Laboratory (Curiosity) der NASA an Bord einer Atlas V (541) von der Cape Canaveral Air Force Station aus gestartet und am 6. August 2012 erfolgreich auf dem Mars gelandet. Dieser Rover soll weite Strecken zurücklegen und umfassende Untersuchungen eines großen Umkreises durchführen können. Ziel des Projektes ist es in erster Linie, geologische Analysen durchzuführen.
siehe: NASA MSL-Seiten
Die NASA schickte im November 2013 eine weitere Sonde zum Mars. Die Mission mit dem Projektnamen "Mars Atmosphere and Volatile Evolution" (MAVEN) soll das Rätsel der verlorenen Atmosphäre aufklären. MAVEN umkreist seit dem 22. September 2014 den Mars und schwenkte in eine hochelliptische Umlaufbahn ein, die zwischen 144 km und 6228 km über der Planetenoberfläche verläuft. Am 6. November 2014 übertrug MAVEN als Repeater mehrere Bilder des Rovers Curiosity zum Deep Space Network, als sich MAVEN im Orbit über Curiosity befand.
MAVEN soll während seiner Mission fünf sogenannte „Deep Dip“-Manöver durchführen. Dafür wird Mavens Periapsis auf 125–150 km abgesenkt und fliegt dann durch die obersten Schichten der Atmosphäre und kann diese mit seinen wissenschaftlichen Instrumenten (z.B. Imaging Ultraviolet Spectrometer) untersuchen. Am 26. Dezember 2014 soll Maven die sonnenabgewandte Seite des Planeten durchfliegen, am 6. Februar 2015 die abendliche Terminatorregion (Tag-/Nachtgrenze), am 10. April 2015 die Subpolarregion, am 26. Juni 2015 die Region des morgendlichen Terminators und schließlich am 21. August 2015 die Südpolarregion.
siehe: NASA MAVEN-Seiten
ExoMars ist ein geplanter europäischer Mars-Rover, der 2018 im Rahmen einer gemeinsamen Mission der Weltraumbehörden der USA (NASA) und Europas (ESA) gestartet werden sollte. Im September 2011 kündigte die NASA allerdings an, dass sie nicht über die finanziellen Mittel für den Start 2016 verfügt.
Dies führte dazu, dass die ESA mit der russischen Weltraumbehörde Roskosmos Verhandlungen aufnahm und im März 2013 einen Vertrag für zwei Missionen abschloss:
2016: Flug zum Mars mit einem Orbiter und Test-Lander
2018: Landung eines Mars-Rovers, der mit einem von der ESA entwickelten Spezialbohrer auch Proben aus zwei Metern Tiefe nehmen kann.
Die ESA-Staaten bauen den Lander EGM und den MGO Orbiter, der ihn trägt. Sie sollen gemeinsam 2016 an Bord einer Proton-Rakete starten. Russland baut das Abstiegsmodul mit Oberflächenplattform für den Exomars-Rover. Die ESA-Staaten bauen das Transportmodul und den ExoMars Rover. Der Start dieser Mission soll ca. zwei Jahre später mit einer weiteren Proton erfolgen.
Die im Zuge der Krimkrise 2014 verhängten US-EU-Sanktionen gegen Russland sollen das Projekt nicht verzögern. Allerdings könnten von den USA gestellte Komponenten verspätet nach Russland geliefert werden.
siehe: ESA ExoMars-Seiten
Weitere Pläne der NASA und ESA zur Marserforschung enthalten unter anderem das Aussetzen von kleineren Flugzeugen in der Atmosphäre und – nach 2020 – die Rückführung von Marsproben zur Erde
--> Mission Mars
Sample Return (MSR).
2009 stieg die NASA als Kooperationspartner in das Projekt ein. Dabei sollte die NASA unter anderem ein eigenes, zweites Fahrzeug zum Sammeln von Proben einbringen. Drei Jahre später zog sich die
NASA jedoch wieder aus dem Projekt zurück. Als Grund wurden Kürzungen im Budget der NASA angegeben. Die weitere Fortführung des Programms ist ungewiß.
Im Januar 2004 kündigte der US-amerikanische Präsident George W. Bush Anstrengungen der USA für eine bemannte Marsmission an. Im Rahmen des Raumfahrtprogramms Constellation plante die NASA diese Flüge für die Zeit nach 2020. Der ehemalige NASA-Direktor Michael Griffin nannte die Zeit bis 2037. Constellation wurde aber durch die Nachfolgeregierung unter Barack Obama aus Kostengründen gestrichen.
Aurora ist ein Programm der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) zur weiteren Erkundung des Sonnensystems, insbesondere des Planeten Mars und des Erdmondes.
Das Aurora-Projekt wurde 2001 aufgesetzt und beinhaltet neben der unbemannten Erforschung des Mars und des Erdmondes auch bemannte Flüge zum Mond und anschließend eine bemannte Mission zum Mars in internationaler Kooperation nach dem Jahr 2030.
siehe ESA Aurora-Seite
Spiegel Online: Mars-Missionen - Die Erforschung des roten Planeten
Focus Online: Mars-Mission
ESA: Mission Navigator
NASA: All Missions
NASA: Current Mars Missions